Der erste Selbstbau-PC

PC

Lang hat es gedauert. Endlich habe ich einen neuen PC. Nachdem ich zweimal Fertigsysteme zurückgeschickt habe, entschloss ich mich, selbst Hand anzulegen. Dazu musste ich mich nur erst einmal informieren, da meine Hardware-Kenntnisse nur knapp über 0 schwebten. So habe ich mich durch Reviews, Empfehlungen und Info-Grafiken gearbeitet und mir ein zwei­stün­diges Video angeschaut, wie man die Teile dann zusammenbaut.

Schließlich kam der große Moment: Eingeschaltet und das EFI lud, wunderbar! Die Festplatte gab Klick­laute von sich und wurde nicht erkannt. Reklamation und weiter ging es einige Tage später.

Neue Festplatte ist da. Wenig euphemistisch baute ich sie ein, doch – Tada! – sie funktioniert. Also konnten die Betriebssysteme und Software folgen. Als ich dann Spiele ausprobierte, stutzte ich. Die Grafikkarte kam auf 60°C beim Browsen und 90°C (Lüfter auf 90%) nach 5 Minuten Spiel (Minecraft in "Balanced"-Modus und Bastion). Also Reklamation und weiter ging es eine Woche später. Zu diesem Zeitpunkt war ich extrem angepisst; beste Ich-habe-keinen-Bock-mehr-auf-den-Scheiß!-Stimmung.

Vor dem Einbau schaute ich die Ersatz-Grafikkarte noch einmal streng an. Ein Kabel hing leicht in den Raum zwischen Karte und Lüfter. Entweder hätte es den Lüfter blockiert oder es wäre mit der Zeit kaputtgeschabt worden. Mit ein wenig Kabelbinder war dem zum Glück leicht beizukommen. Die Temperaturen liegen nun in einem guten Bereich[1].

Eckdaten (grob)

Weder habe ich vor zu overclocken, noch plane ich Grafikkarten in SLI zu verwenden. Aus­reich­ender Support von Linux ist zudem ein Muss.

  • Motherboard: ASRock Z68 Extreme3 Gen3
  • CPU: i5 2400
  • GPU: GTX 560 Ti
  • RAM: 8GB 1333MHz
  • HDD: WD Caviar Black 500GB

Gelerntes

Man kann CPUs undervolten. Weniger Saft bedeutet weniger Wärme. Für die Hardware be­steht dabei angeblich kein Risiko und schlimmstenfalls schmiert der PC unter Last ab. Dann setzt man die Einstellung einfach wieder eine Stufe zurück. Ich bin jetzt bei einem Offset von -1.125V, was mir ca. -3°C bringt.

Man kann Arbeitsspeicher übertakten und es gibt Modelle mit Heatsinks für bessere Wärmeableitung. Ich bezweifel ganz ehrlich, dass man außerhalb von Benchmarks eine Verbesserung beobachten kann.

Es gibt Grafikkarten, die teurer sind als der PC, den ich mir nun zusammengestellt habe. Und es gibt Leute, die kaufen sich gleich zwei und betreiben sie in SLI.

Fazit

Ganz so leise wie mein alter ist er nicht. Damit habe ich auch nie gerechnet, schon allein weil im alten die Grafikkarte noch passiv gekühlt war und der neue über zwei Gehäuselüfter ver­fügt. Aber ich habe mich schnell an das leichte Summen gewöhnt – für das ich erst einmal die Lüfter-Geschwindigkeiten herunterdrehen musste, die standard­mäßig auf „Full On“ standen.

Wirklich gespart habe ich durch das Zusammenbauen nicht. Dafür steckt das drin, was ich wollte. Und als Informatiker habe ich auch auf diesem Gebiet endlich mal ein wenig Erfahrung gesammelt.


[1] Ungefähr 50 bis 60°C bei 40 bis 50% Lüftergeschwindigkeit nach knapp 1 Stunde Minecraft/Bastion. Wirklich höher ging es danach nicht mehr. Im Normalbetrieb sind es recht konstant 42°C bei 30%.

Einbau der CPU: „Habe ich die CPU richtig herum draufgelegt? Nochmal nachschauen. Ja, okay. Dann schließe ich jetzt … Liegt die wirklich richtig drauf? Ah, okay, war richtig. Das lässt sich aber schwer schließen. Ohje­ohje­ohje­ohje… Okay, ist zu.“

Festschrauben des Motherboards: „Und jetzt hier die … Fuck, mir ist die Schraube runtergefallen auf das Board! Hoffentlich hat das nichts zerkratzt! Jetzt ganz vorsichtig aufsammeln … komm her, du! Gah. Gah! Okay.“