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Rückmeldung: Junges Literaturforum

Rückmeldung: Junges Literaturforum

Diesmal ist es leider nichts geworden. Heute kam mein eingereichter Text mit dem Standardschreiben („Leider sind Sie dieses Mal nicht unter den Preisträgern.“) zurück. Fünfmal kann ich noch am Schreibwettbewerb teilnehmen, dann bin ich zu alt.


Projekt: Shortstories 2009

Projekt: Shortstories 2009

Am 3. Januar 2009 startet ein neues Projekt, bei dem die Teilnehmer zum kreativen Schreiben aufgefordert sind. Alle zwei Wochen werden drei Wörter zufällig aus dem Duden gewählt und auf dem offiziellen Blog preisgegeben. Diese sind dann die Vorgabe für eine selbstzuschreibende Kurzgeschichte.
Projekt: Shortstories 2009 – Drei Wörter werden zu Geschichten
PS: Veranstaltet von .

Deine Teilnahme

Jeder kann teilnehmen. Sagt kurz Bescheid, z.B. in einem Kommentar. Es ist auch nicht schlimm, wenn ihr den zweiwöchentlichen Rhythmus nicht einhalten könnt – Nachreichen und mal Auslassen ist in Ordnung. Späteinsteiger sind auch herzlich eingeladen.

Unsere Texte

Es existiert bereits ein Wordpress-Blog für das Projekt, auf dem alle ihre Texte nach Möglichkeit einstellen sollen. Dafür bedarf es einem Wordpress-Account, der dann als Co-Autor eingetragen wird. Wer einen eigenen Blog hat, darf/soll seine Geschichte natürlich auch dort parallelveröffentlichen.

Eine Teilnahme ist – klaro – auch ohne Wordpress-Account möglich.
Zum Sammeln der Texte wäre es nur praktisch und übersichtlich.

Warum sollte ich?

Einfach so.

(Es gibt nichts zu gewinnen, es gibt keine Bestenliste. Spaß am Schreiben, Austausch mit anderen und hoffentlich eine Verbesserung der eigenen Fähigkeiten stehen in Aussicht. Wem das nicht reicht, dem reicht das nicht.)

Links

PS09 Blog: ps09.wordpress.com
Mehr Infos zu PS09: ps09.wordpress.com/infos-co/
Jü (Veranstalterin): ichbloque.wordpress.com/
Wordpress-Account anlegen: wordpress.com/signup/
Die Grafiken zum Projekt stammen von Chrissi.


über Nacht

Erst geht er auf die Brücke zu, dann bleibt er wieder stehen. Überlegt, lauscht der Musik seines MP3-Spielers, dreht sich und geht zurück. Bleibt wieder stehen und schaut über die Schulter in den Gang zwischen den nächtlich-schwarzen Baumwölbungen.

„Es ist egal, eigentlich egal. Nur ich selbst kann mich einen Feigling schimpfen und es mir vorhalten.“

Er geht doch darauf zu und die Bäume schlucken viel an Licht um ihn herum. Nur hinter den Wolken thront der Mond. In der Mitte des Weges hält er sich, fürchtet sich. Ein kleiner Funke tänzelt vorbei und erlischt im Flug.

„Glühwürmchen, wenn auch nur eines, sind kein schlechtes Omen.“

Nicht mehr ganz so gruselig scheint der Weg fortan. Schließlich steht er auf der Brücke, unter ihm fahren die Autos vorbei. Einige Fotos entstehen, er experimentiert mit der Kamera. Das blinkende Licht des Selbstauslösers hält er mit dem Finger zu, damit sich die Autofahrer nicht erschrecken.
Später in der Nacht geht er zurück. Der Brückenweg hat an Furcht verloren. Der Scheinwerfer eines weit hinten an der Ampel stehenden Fahrzeuges blendet und wirft langgezogene, menschliche Silhouetten auf den Boden.

Er verlässt das Feld, kehrt Heim. Vor dem Eingang zum im Dunkeln liegenden Haus kramt er seinen Schlüssel aus dem Rucksack. Innen legt er alles ab, zieht die Schuhe und Jacke aus. In der Küche isst er vom Käse – Mitternachtsimbiss. Sein Handy klingelt, das Haustelefon liegt wie immer oben im Elternschlafzimmer. Er nimmt sein Handy, drückt auf annehmen.

„Komm so langsam mal nach Hause, es ist schon spät.“
Es ist seine Mutter. Er lächelt.
„Ich bin gerade zur Tür hereingekommen und stehe unten im Flur.“
„Rede doch keinen Blödsinn. Ich bin gerade hier im Flur. Wo steckst du?“
„Ich komme einfach mal hoch“, sagt er und legt auf.

Die Treppe hoch, nirgends ist Licht an. Die leicht aufgeschobene Schlafzimmertür der Eltern zeigt nur Dunkelheit, leere Betten. Das Telefon liegt wie gewohnt auf dem Boden bei der Tür, das Display dunkel.
Er geht in sein Zimmer. Der bläuliche Schein des Akkuladegerätes flutet den Boden. Die Bettdecke verkrumpelt, als er sich setzt, die Ellbogen auf die Kniee stützt, den Kopf in den Händen festklammert.
„Was ist hier los?“

Zwei Stunden später wieder sein Handy. Seine Kniee zum Körper gezogen hockt er auf dem Boden, den Rücken an der Wand, starrt ins Leere. Er kann die Gedanken nicht auf weitere Schritte, nicht auf vergangene Geschehnisse richten. Lediglich auf das Gegenwärtige kann er schauen.
Er geht ans Handy.

„Hallo?“
„Wo bleibst du? Wir machen uns schon langsam Sorgen.“
Vater.
„Tut mir Leid. Die Tage werde ich bei Freunden unterkommen. Ich komme vorerst nicht nach Hause. Aber macht euch bitte keine Sorgen.“
Nach kurzem Schweigen: „Es hat nichts mit euch zu tun.“

Dann legt er ohne abzuwarten auf.
Sein Vater hätte ihn sonst Schluchzen gehört.

Er schaltet das Handy aus. Er hockt in seinem Zimmer. Gelbliches Licht fällt von dort in den Flur. Das Elternschlafzimmer verschwimmt im grauen Dunkel. Unten im Wohnzimmer ist kein Licht, sammelt sich Staub. Draußen auf der Straße herrscht Stille, tänzeln Motten im Licht der Straßenlaternen.


Geschi – mündliche Prüfung

Es ist morgen, mir geht es schlecht, ich bin nervös. Oder mir ist schlecht, weil ich nervös bin. Von einem Frühstück kann man nicht wirklich sprechen. Dafür spricht es mit mir. Mit dem Rad zur Schule. Warum ist das so leer? Habe ich was verpasst? Ja, habe ich. Heute sind Bundesjugendspiele. Betrifft so ziemlich jeden außer der Stufe 13. In der Pausenhalle warten MitschülerInnen oder sind gerade fertig und erzählen. Keine Übelkeit, etwas Nervosität. Ich hab gut gelernt. Meine spezielle Lernmethode (ich gehe meine Aufzeichnungen aus dem Unterricht durch und hangele mich entsprechend von Wikipediaartikel zu Wikipediaartikel) hat sehr geholfen.

9:45 Uhr! Vorbereitungsphase beginnt. Mehrere SchülerInnen aus verschiedenen Kursen sitzen gemeinsam in einem Raum unter Aufsicht. Der übliche Wisch: Ja, ich fühle mich gesund. Wir bekommen unsere Arbeits- und Notizblätter.

Thema: Mauerbau, Grenzsicherung, DDR, Kalter Krieg.

Klingt annehmbar. Eine Wahl habe ich ohnehin nicht. Zwei Meinungen: Honecker findet die Mauer 1989 ganz toll und Fischbeck, ein Wissenschaftler, empfindet sie als Hindernis an der Wissenschaft, aufgrund der Reisebeschränkungen. Der gelbe Marker überfliegt die wichtigsten Argumente (Aufgabe 1).

Das Notizblatt füllt sich. Den Mauerbau in Hinsicht auf den Kalten Krieg beurteilen (Aufgabe 2). Kräftegleichgewicht wahren? Breschnew-Doktrin durchsetzen?

Was für Möglichkeiten hatten die DDRler nach dem Mauerbau (Aufgabe 3)? Ich würd mal sagen Anpassung, Mitmachen, versuchte Flucht.

Die Tür geht auf, meine Lehrerin winkt mich raus. Die Prüfung beginnt. Außerdem dabei: Der Lehrer des Geschi-LKs (Herr K.), den ich in Unter- oder Mittelstufe schon mal hatte. Die Protokollantin ist ein unbekanntes Gesicht für mich.

Mist 1: Nach fünf Minuten habe ich alle meine Punkte vorgetragen.
Mist 2: Das bedeutet 15 Minuten Nachfragen.
Mist 3: Ich habe lange Pausen zwischen meinen Sätzen, teilweise sogar zwischen den einzelnen Worten! Meine Antworten drehen sich immer im Kreis.
Mist 4: Zu einer Frage kann ich endlich Wissen auspacken und erzähle von Glasnost und Perestroika, von Gorbatschow und dem Ende des Ostblocks. Durch die Blumen gibt man mir zu verstehen, dass das eigentlich nicht gefragt war.

Dabei war das Thema nicht zu schwer, die Fragen in Ordnung, aber irgendwie … ach, ich weiß auch nicht. Die letzten beiden Fragen stellt Herr K. Es sind die besten und angenehmsten Fragen der gesamten Prüfung. Er fragt mich einfach, was ich denn als plötzlich eingemauerter DDR-Bürger gemacht hätte. In meiner Antwort schließe ich eine politische Betätigung aus, mit der Begründung, ich habe ja auch PoWi abgewählt. Wow, Lachen und lockere Stimmung. „Mal angenommen, Sie wären politisch interessiert. Wie hätten Sie dann gehandelt?“ Na, dann hätte ich so und so gehandelt.

Prüfung vorbei. Schlechtes Gefühl. Sehr schlecht. Jetzt frage ich aber noch nach, wer denn die Protokollantin ist. Freudestrahlend gibt sie Auskunft und scheint glücklich, dass ich gefragt habe.^^ Erzählt noch, dass sie ja keine 13er unterrichtet und überhaupt neu an der Schule ist. Na, hoffentlich wirkt sich das positiv auf die Notenbesprechung aus. Notizblätter und Arbeitsblatt müssen abgegeben werden, damit sie in die Notengebung miteinfließen können. Könnte ja sein, dass noch nicht-eingebrachtes Wissen darauf steht. Ein Witz von Herrn K. über Beschlagnahmung von geistigem Eigentum. Zu Beginn der Prüfung hatte ich befürchtet, das wäre so ein scharfer Hund mit fiesen Fragen. Ist er nicht. Im Gegenteil, sehr sympathisch.

Damit endet mein Abitur. Letzte Prüfung – vorbei. Angeblich kann ich bereits heute 15:50 Uhr meine Noten aus Präsentation und Mündlicher erfragen. Irgendwie habe ich keine Lust dazu.


Projekt 52, 19. Woche: Eure Lieblingsgeschichte

Projekt 52Eure Lieblingsgeschichte – Mein Themenvorschlag! Der Anzahl an bisherigen Fotos nach zu urteilen, bereitet das Thema einigen Kopfzerbrechen. Hat es mir auch – und wie! Keine Revolver für Der Dunkle Turm und erst gar keine Idee für Undine. Aber dann …

Sari dazu:

Ein Vorschlag von Seba und ritman. Der Gedanke dabei bezieht sich darauf, dass ihr einen Roman, eine Geschichte, ein Buch nehmt und es bildtechnisch interpretiert, so wie mit dem Songtext damals. Was für eine Geschichte Ihr wählt und wie abstrakt Ihr dabei vorgeht, das bleibt Euch überlassen, aber es wäre schon schön zu wissen, für welche Ihr Euch entschieden habt und eventuell auch, was Ihr Euch dabei gedacht habt. Ich bin gespannt…

Zeile 690 bis 737:

Ich grüße dich, du einzige Phiole!
Die ich mit Andacht nun herunterhole,
In dir verehr ich Menschenwitz und Kunst.
Du Inbegriff der holden Schlummersäfte,
Du Auszug aller tödlich feinen Kräfte,
Erweise deinem Meister deine Gunst!
Ich sehe dich, es wird der Schmerz gelindert,
Ich fasse dich, das Streben wird gemindert,
Des Geistes Flutstrom ebbet nach und nach.
Ins hohe Meer werd ich hinausgewiesen,
Die Spiegelflut erglänzt zu meinen Füßen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag […]

Nun komm herab, kristallne reine Schale!
Hervor aus deinem Futterale,
An die ich viele Jahre nicht gedacht.
[…]
Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht.
Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle.
Den ich bereitet, den ich wähle,
Der letzte Trunk sei nun, mit ganzer Seele,
Als festlich hoher Gruß, dem Morgen zugebracht!
(Er setzt die Schale an den Mund.)

Projekt 52: Eure Lieblingsgeschichte

Faust will sich mit Gift umbringen – eine Verzweiflungstat, in der er nur Gewinn sieht. Entweder kann er im Leben nach dem Tod endlich neue Erkenntnisse erlangen, erkennen was die Welt im Inneresten zusammenhält, oder alles ist einfach zu Ende und er muss das schmerzliche Gefühl der Machtlosigkeit nicht länger ertragen. Das Gift gießt er aus der Phiole in ein Glas und setzt es an die Lippen. Aus dem Hintergrund bescheint ihn der Mond – von Faust und Glas bleiben nur Silhoutten. Der braune Saft lockt zu neuen Ufern.