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2/7 – Präsentation und Rhetorik

Dafür, dass die Skripte für Präsentation und Rhetorik zusammen nur 26 Seiten umfassen, war die Klausur doch einen Tick schwerer als erwartet. Das Meiste konnte ich noch so ausfüllen, einen Teil habe ich geraten und einen anderen Teil nicht komplett beantwortet. Aber passt schon.


„Aufgrund der schlechten Wetterlage wird dieser Bus nicht bis zum Nordfriedhof fahren.“

Morgens

Und so sind wir in einer kleinen Gruppe ungefähr eine halbe Stunde lang bergauf durch den Schnee gestapft. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Sohlen so gut wie kein Profil mehr aufweisen (und es trotzdem geschafft nicht hinzufliegen). Die kleine Schneewanderung morgens war anstrengend nett.

So kamen wir denn eine Viertelstunde zu spät an, gemeinsam mit einer weiteren Gruppe, die es aber geschafft hatte, ihren Busfahrer zu belatschern doch zu fahren.

Im Vorlesungsraum saßen bereits drei Leute – ohne Dozent.
Dieser stand im Stau und kam noch viel später.

Nachmittags

Damit hätte ich eine Präsentation aus den Schuhen (bleiben noch zwei). In „Präsentation & Rhetorik“ sollten wir nicht länger als fünf Minuten präsentieren. Jede Minute zu viel gäbe entsprechenden Punktabzug. Meine vier Minuten fuffzig sind da vollauf in Ordnung – Nicht in Ordnung waren die Deutlichkeit meiner Aussprache und meine Stimmlage, die bei Präsentationen dummerweise gleich zwei Oktaven höherspringt denn normal. So sieht mein persönliches Fazit aus, denn besprochen wurde noch nichts. Nur wieder gefilmt.

Das Thema meiner Kurzpräsentation war das Hase und Hirsch-Problem aus der Spieltheorie (in vereinfachter Form). Die Themenwahl stand uns völlig frei.


Studentendasein

Eine kleine Zusammenfassung wie der Studiengang Medieninformatik an der FH Wiesbaden bisher aussah. Jedem Fach habe ich einen ausgiebigen Unterpunkt gewidmet, von daher: Lest, was euch gerade interessiert.

  1. Gestaltung
  2. Programmierung
  3. Englisch
  4. Analysis
  5. Präsentation und Rhetorik
  6. Einführung in die Informatik
  7. Einführung in die Signalverarbeitung

Gestaltung

RGB-Farbkreis

Bisher sind unsere Praktikumsaufgaben diese:

  1. Höhere Semester, Neustudenten sowie Profs sollen davon überzeugt werden, sich endlich Transponder (Schlüssel) anzuschaffen. Entwerft je drei Scribbles (Skizzen) für Anzeigen und Bedienungsanleitungen.
    (Später wird diese Aufgabe noch komplett umgesetzt.)
  2. Erstellt zwei zwölfteilige Farbkreise: Einen RGB und einen HKS.
  3. Baut anhand des euch gegebenen Ausgangswertes eine Eurofarbskala.
  4. Findet Farben für Flaschen mit folgendem Inhalt: Essig, Orangenlimonade. Findet Farben für Dosen mit folgendem Inhalt: Rasendünger, Milchpulver. Nutzt dabei nur farbige Linien/Flächen in Etikettausrichtung und nicht mehr als drei Farben.
  5. Und der Dauerauftrag: Vorlesungen zusammenfassen und am Booklet arbeiten. Das Booklet ist der große Abschluss. Alle Praktikaaufgaben, zusammengefassten Vorlesungen und das eigene (bei mir noch ausstehende) Referat kommen hinein.

Alles mit InDesign zu bearbeiten. Und wehe wir legen Farben nicht als Farbfeld an! Und bei längeren Texten Absatzformate verwenden, weil diese sehr praktisch sind. Sind sie wirklich.

In den Übungsstunden wird uns der Umgang mit aktuell noch InDesign, demnächst mit Photoshop gezeigt. Das geht meist ziemlich zack-zack-hier-klicken-da-klicken-fertig. Unsere – hm, wie nennt man das? Lehrerin? – bringt uns auch öfters Broschüren u.ä. mit um gute Gestaltung zu zeigen.

Im Dezember muss meine Gruppe (drei Personen) noch ein 10min-Referat halten über Otl Aicher. Otl Aicher: Olympia '72, altes ZDF-Logo, Erco, Piktogramme, damals berühmter/gefeierter Gestalter.

In den Vorlesungen ging es bisher um die Rolle der Medien in der Kommunikation und Farbe. Klingt wenig, steckt viel dahinter. Dazu viele anschauliche Beispiele und Erklärungen. Und unser Dozent, der selbst eine Werbeagentur leitet, freut sich, wenn wir uns in den Vorlesungen beteiligen. Letztes Mal hat er Farbkärtchen mitgebracht, die wir zu bestimmten Begriffen hochhalten sollten (Liebe -> Rot, Alter -> Weiß/Braun/Grau), und eine Umfrage, in der wir Farben noch unserem Gefallen sortieren sollten – Auswertung nächstes Mal.

Gestaltung ist eines meiner Lieblingsfächer.

Programmierung

Gearbeitet wird unter Fedora 9 (Linux) mit Eclipse. Die Sprache: Java.

Die Vorlesungen begannen mit Zahlensystemen und dem Umwandeln von einem ins andere, z.B. von Dezimal (Basis 10) zu Binär (Basis 2) oder Hexadezimal (Basis 16). Komplizierter wird es mit negativen Zahlen und richtig biestig mit Gleitkommazahlen. :P
Dann mal eben schnell Fluss- und Syntaxdiagramme, Backus-Naur-Form und schließlich der Einstieg in Java.

Nach der Vorlesung erhalten wir Aufgabenzettel und müssen markierte Aufgaben bis zur Praktikumsstunde die Woche drauf erledigen. Aufgaben waren bisher:

  1. Von Hand umwandeln in diverse Zahlensysteme.
  2. Grammatikregeln in EBNF als Syntaxdiagramme zeichnen.
  3. Programm: Der 17. Tag des Jahres ist ein Mittwoch – Welcher Wochentag ist der 289. Tag?
  4. Programm: Gegeben ist das Verfahren von Gauss zur Berechnung des Osterdatums. Der Benutzer gibt das Jahr ein und das Programm gibt das genaue Datum aus. Dazu ein Javadoc erzeugen.
  5. Programm: Sekunden einlesen und als Stunden:Minuten:Sekunden formatiert wieder ausgeben.
  6. Programm: Eine gleichschenklige Sternchenpyramide ausgeben. Der Benutzer gibt vorher die Höhe ein.

Die Aufgaben für nächstes Mal sind auch schon hochgeladen: Es wird schwerer. Ein Programm für das Skalarprodukt zweier Vektoren und ein Programm das testet, ob ein eingegebenes Datum gültig ist. Da gibt es interessante Ausnahmen, z.B. existieren die Tage 04.10.1582 bis 15.10.1582 nicht! Diese wurden zu Korrekturzwecken übersprungen.

Meine PHP-Vorkenntnisse bringen mir jetzt zu Beginn von Java sehr viel. Wirklich sehr sehr viel! :)

Programmieren ist eines meiner Lieblingsfächer.

Englisch

Langweilig. Ich verstehe Englisch und kann Englisch schreiben – Reicht das nicht? Am Anfang – und später vielleicht wieder – gab es Grammatikübungen. Dabei käme ich doch schon bei deutschen Grammatikübungen ins Schwitzen.

Bisherige benotete Hausaufgabe war: Why I'm Studying New Media Informatics. Vorgabe war es ~500 Wörter zu schreiben. Hat ganz gut geklappt, die Note steht noch aus.

Analysis

Der Herr Prof schreibt Tafel um Tafel voll, wischt und schreibt wieder alles voll. Er nutzt dabei alle vier Tafeln. Müssen diese ganzen Definitionen eigentlich so wissenschaftlich-mathematisch-allgemein gehalten sein? Da wundert man sich darüber, was dort steht, um dann festzustellen, dass es jener einfache Inhalt aus der Schule war.

Weil ich anfangs noch gut zu recht kam und anderen geholfen habe, nennt mich ein Kommilitone nur noch „Brain“. Ôo Nun gut, das wird sich im weiteren Matheverlauf wieder verlieren.

Präsentation und Rhetorik

Stehgreifrede gleich zu Beginn (Eintrag 1, Eintrag 2). Thema in die Hand und vor mit dir. Aufgezeichnet als Video und später ausgewertet. Schrecklich. Dafür habe ich mir angewöhnt nun einen festen Stand einzunehmen und ich versuche, etwas tiefer und deutlicher zu sprechen. Heilsamer Schock oder so ähnlich.

Einige interessante Sachen werden vermittelt, z.B. dass man Hände über der Gürtellinie und unter Kopfhöhe halten soll, da dies neutral/positiv wirkt. Unterhalb ist negativ und überhalb aggressiv. Achtet mal auf Frau Merkel, wie sie immer ihre Hände hält. Faszinierend, nicht wahr?

Einführung in die Informatik

Vorlesungen: Geschichte der Informatik, Algorithmen, noch irgendetwas und seit heute Zahlensysteme (ausführlicher als in Programmieren, trotzdem doppelt gemoppelt).

Bis letztes Mal bestanden die Praktika daraus, dass wir ein Aufgabenblatt erhielten und uns da durchackern sollten. Dabei ging es erst um DOS-Befehle unter Windows und deutlich intensiver – aber doch nur oberflächlich – um Shellbefehle unter Linux. Beim nächsten Mal wird nur noch an der Tafel gearbeitet, zu anderen Themen versteht sich.

Die Praktika waren interessant, demnächst könnte es langweilig werden.

Grundlagen der Signalverarbeitung

Ach Herrje! Verwirrend umständlich organisiert und langes Rätselraten, wann denn nun was stattfindet. Immerhin hat sich dies nun geklärt.

Bisher hatten wir nur Vorlesungen und eine Übung. Signalverarbeitung kam noch nicht drin vor, dafür Elektrotechnik/Physik. Leider konnte ich mich in der Schule schon zuletzt nicht mehr für Physik motivieren – bislang will es mir auch hier nicht gelingen. Obwohl unser Dozent sehr motiviert scheint und Spaß am Thema hat (was wichtig ist).

In der Vorlesung heute war nur noch die Hälfte (~28 Personen) anwesend.


Präsentation und Rhetorik

Heute das erste Präsentation und Rhetorik-Seminar gehabt. Ich erhoffe mir zu lernen, wie ich Leute geschickt manipulieren kann. Offiziell nennt sich das dann natürlich „überzeugen“.

Es wurde eine Übung gemacht. „Denk-Sprechen“ oder „Sprech-Denken“ hat sie es genannt. Es war eine Standup-Improvisationsnummer. Man zog zufällig einen Zettel mit einem Begriff und musste sofort und ohne Nachdenken nach vorne und etwas dazu sagen. Auf Video festgehalten und demnächst im Kurs ausgewertet.

Mein Begriff war Freude. Nun … äh … ja. Gut, woher kommt Freude? Manche haben Freude daran, sich sportlich zu betätigen, wegen biologischen Prozessen im Körper. Der Mensch ist ein Herdentier, daher kommt auch Freude durch soziale Akzeptanz. Manche Leute lesen gerne. Noch toller ist es aber, wenn man selbst schreibt und andere das dann lesen, womit wir wieder beim Sozialen wären bla bla bla …

Eigentlich kam dort, wo ich gerade „bla bla bla“ eingesetzt habe nicht mehr viel.


Abi-Präsentation Biologie

Die Nervosität der letzten Tage ist wieder einigermaßen verflogen oder ist doch zumindest nicht mehr derart ausgeprägt als ich heute morgen in die Schule komme. 10:05 Uhr soll meine Vorbereitungsphase beginnen, weshalb ich kurz vor 10:00 Uhr hochgehe. Ein Lehrer findet sich, der mir den Raum aufschließt. Sollte dafür nicht einer meiner Prüfer kommen? Während meiner Vorbereitung leisten mir Christine, Christoph, Mel und Tim Gesellschaft. Ihre Anwesenheit nimmt auch den Rest Nervosität. Nicht zu vergessen die Unterhaltung mit Christoph …

Christoph: „Aber du bist ja nicht nervös.“
Ich: „Naja, ein wenig schon no…“
Christoph: „Nein, du bist nicht nervös!“
Ich: „Okay, hast recht, ich bin nicht nervös.“
Christoph: „Na also.“

Selten sah ich meinen Deutsch-LK-Raum so sauber und aufgeräumt. Tische und Stühle für die Prüfer stehen bereits in Position, ebenso der Medienwagen. USB-Stick angeschlossen, Präsentation gestartet und durchgegangen – Läuft alles. Zudem hängen Tim und ich noch das Gemeinschaftsplakat von Miri auf. Pünktlich kommt die Protokollantin, eine Lehrerin, die ich sehr mag, und verspätet meine Biolehrerin und die Vorsitzende der Prüfung. Ich muss den obligatorischen Wisch unterzeichnen, dass ich mich gesund fühle. Beinahe kann meine Unterstützung bei der Präsentation dabei bleiben, sie gehen dann aber doch nicht mehr als 12er durch.

Mit einer „Jetzt-ist-es-auch-egal“-Einstellung ziehe ich meine Präsentation durch. Die eingebauten Gags sorgen maximal für Schmunzler, wenn überhaupt. Ach, Mist. Mein Augenkontakt zum Publikum ist gut und ich spreche frei. Jedoch wird ohnehin kaum auf mich geschaut, sondern mehr auf die Projektion des Beamers. Ob ich die Zeit einhielt, weiß ich nicht. Es ist mir auch bedeutungslos. Hat wohl irgendwie hingehauen. Das Kolloquium ist dann so 'ne Sache. Es gibt gute Fragen und es gibt weniger gute Fragen. Besonders unangenehm ist eine eintretende Stille, als mir keine weiteren Verwendungszwecke für Proteine einfallen. Die Transferleistung mutet auch erst einmal recht kurios an. Auf einmal fangen die an, mich was zu Pflanzen zu fragen! Wie die denn vor Bakterien geschützt werden. Schließlich erzähle ich davon, wie Viren gezielt vom Menschen ausgewählte Geninformationen in die DNA der Pflanze einbauen. Gelernt habe ich das nicht, ein Glück habe ich es noch im Gedächtnis! Zwischendurch eine einfache Frage der Protokollantin – in Gedanken jubele ich laut Danke! – zur Tierhaltung und dort dem Einsatz von Antibiotika.

Prüfer 1: „Oh, die Zeit ist schon um.“
Ich *in Gedanken*: „Woohoo! I survived!“
Prüfer 3: „Moment. Wir haben noch fünf Minuten.“
Prüfer 1: „Stimmt, wir haben ja um 35 angefangen. Ich war noch im Halbe-Stunden-Takt.“
Ich *in Gedanken*: „Nee jetzt, oder?“

Dann ist die Zeit doch sehr schnell vorbei. Ich packe meine sieben Sachen und kann gehen. Mit nehme ich auch ein gutes Gefühl, was die Note betrifft. Für den Rest des Tages bin ich durch die Prüfung eigentlich befreit. Trotzdem gehe ich in den Unterricht oder würde es, fielen Deutsch und Englisch nicht aus. In Bio fragt mich meine Lehrerin: „Oh, Sie sind gekommen?“ Dort den Al-Gore-Film (Eine unbequeme Wahrheit) weitergeschaut und wieder nicht „It's Manbearpig!“ dazwischengerufen (siehe South Park, Episode 145). Die Freistunden vor Sport bringe ich draußen auf dem Hügel liegend zu. Ich könnte ewig dort liegen bleiben.

- „Was meinst, wo fliegt das Flugzeug dort hin?“
- „Keine Ahnung.“
- „Was glaubst du? Wohin?“
- „Finnland.“
- „Wie kommst du auf Finnland?“
- „Bauchgefühl.“