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Mal wieder kreuz und quer

Wieder mal so ein „Ach, so kreuz und quer“-Eintrag.

Thema in Projekt 52 für diese Woche: Die Sonne geht unter. Da habe ich vorletzte Woche erst passende Fotos geschossen. Aber auch schon in meinen Blog gestellt und überhaupt will ich Griffe ins Archiv vermeiden. Dummerweise will das Wetter bisher nicht so recht. Aber ein paar Tage bleiben noch. Ziehe ich halt weiterhin abends auf die weiten Felder Sulzbachs aus.

Zu Beginn der Ferien habe ich mir noch vergenommen: Nein, ich werde nicht die Arbeit an aestas 1.3.0 beginnen. Immerhin habe ich es darauf reduziert, mich nur ein wenig mit der Datenbankstrukturumgestaltung zu beschäftigen. -_-

Ja, meine lieben Freunde! Ihr seht mich ab sofort wieder öfters in euren Messengern! Irgendwie mochte ich die ICQ- und MSN-Software zuletzt überhaupt nicht mehr nutzen. Mache ich auch weiterhin nicht. Ich bin umgestiegen auf die (bisher) sympathische lila Taube Pidgin. Ein OpenSource-Projekt, dass es ermöglicht über eben diese eine Software mehrere Messenger gleichzeitig zu verwalten und zu nutzen. (Und noch weitere Funktionen, die bisher nicht von Interesse für mich sind.) Es funktioniert, ich bin glücklich, meine (wenigen) Kontakte sind glücklich. Na also.


Am Grunde des Flusses (inspiriert vom Lied „Bottom Of The River“ von „The Tom Fun Orchestra“)

Stanleys kleiner Verbrecherzirkel – zu dem ich mich nun wohl nicht mehr zählen darf – stand weit davon entfernt das Ansehen einer großen Organisation wie der Mafia oder den Triaden zu genießen. Eine kleine Gruppe von Halunken, mehr nicht. Dennoch ließ Stanley es sich nicht nehmen, einige seiner leicht exzentrischen Charakterzüge auszuleben. An dieser Stelle seien der Nadelstreifenanzug mit passender Kopfbedeckung und die Tommygun im Geigenkasten nur mal als Beispiele genannt. Irgendwann machte dann das Gerücht die Runde, es gäbe einen Spitzel unter uns. Ich weiß nicht wie es kam, aber letztenendes zeigten alle mit dem Finger auf mich. Ehe ich mich versah, stand ich mit Tony und „Hast-du-ein-Problem?“-Paule auf der Brücke. Die Füße im Zementbad.

Es war eine kalte Nacht, leichter Nieselregen in der Luft. Der kalte Zementbrei quoll durch meine Zehen, meine Handgelenke schmerzten von den Stricken, die sie fesselten. Von jeglichem Zeitgefühl befreit verging eine kleine Ewigkeit und war die Masse um meine Füße und Knöchel doch viel zu schnell erhärtet. „Mach's gut“, sagte einer von den beiden. Ich weiß nicht mehr, wer es war – ich hasse sie beide. Dann zerrte die Zugluft an meinem Körper und mit Getöse durchbrach der Klotz an meinem Ende die Wasserschicht.

Die Kälte kroch durch jede Pore. Lange konnte ich den Atem nicht anhalten – konnte ich noch nie, ich bin kein Taucher. Anstatt Luft schnappte ich nur das Wasser um mich herum. Ringsumher. Erst stach es wie Nadeln, dann vergaß ich den Schmerz. Die Wasseroberfläche beruhigte sich allmählich.

Ich sehe hinauf und blicke in den Sternenhimmel.
Ich sehe die Blätter des Herbstes über mir im Sonnenlicht dahintreiben.
Ich sehe die Steine versinken, die Kinder im Spiel in den Fluss werfen. Ein donnerndes Echo, wenn sie auftreffen, ein sanftes Rauschen, wenn sie niedersinken. Klang es bei mir ähnlich?

Ich merke, wie die Seile um meine Gelenke rotten.
Meine Haut hat die kalte Farbe der Umgebung angenommen.
Meine Augen stechen kreischend-weiß hervor.
Meine Fesseln rotten. Auch Zement ist nicht für die Ewigkeit.
Bald bin ich befreit.

Ich warte nur.


Projekt 52, 13. Woche: Zeig mir deine Füße (bzw. Schuhe)

Projekt 52Meine Füße in gemütlichen Hausschuhen. Lässt sich jetzt nicht so viel zu erzählen. Nehmt es einfach hin. :P Und dann noch ein Foto von unterwegs. Entstanden im Sulzbacher Park am Ententeich. Ich mag diese Stiefel. Beim linken ist irgendetwas locker und beim Laufen gibt es dann bei jedem Schritt mit diesem Schuh ein klingendes Geräusch wie aus dem Western. Ich glaube, manche Leute, hinter denen ich gehe, könnte das in den Wahnsinn treiben.^^ *kling* *kling* *kling*

Ich liebe Fußfotos, ich finde sie genial, sie zeigen einem die Welt aus einem vollkommen anderem Blickwinkel. Demnach möchte ich diese Woche gerne Fußfotos von Euch sehen. Ein paar Beispiele könnt Ihr hier sehen: KLICK. Und nun werdet zu Wanderern und zeigt uns Eure Welt aus der Fußperspektive…

Projekt 52: Zeig mir deine Füße (bzw. Schuhe)
Projekt 52: Zeig mir deine Füße (bzw. Schuhe)


Hokuspokus in der Nacht – Winfried Opgenoorth, Mira Lobe

Zur Zeit miste ich mein Zimmer aus, verbunden mit der ein oder anderen Umräum- und Umstellaktion. Der Schrank steht jetzt im Eck hinter der Tür, dafür das Regal direkt neben dem Schreibtisch und eine Kommode kann ich wohl ganz rausschmeißen. Wunderbar. Ich fühl mich deutlich wohler.^^

Hokuspokus in der Nacht – CoverWie das so ist, wenn man die ganzen alten Sachen durchwühlt, stößt man auf das ein oder andere. Darunter mein liebstes Kinderbuch: Hokuspokus in der Nacht von Winfried Opgenoorth und Mira Lobe. Und das stelle ich euch jetzt vor. :)

In schönen kindgerechten Bildern wird in Reimform von einem Haus erzählt, dessen Bewohner in der Nacht erst so richtig aktiv werden. Dabei passiert so allerhand Seltsames. Deutlicher Sympathieträger ist dabei Marlene, die Maus. Schön ist auch mitanzusehen, wie der seine Bahn beschreitende Mond das Szenario teils freundlich-interessiert, teils etwas konfus beäugt.

Still und dunkel steht das Haus –
ganz verlassen sieht es aus.
Von Keller bis Dach
ist gar niemand wach.
Nur Marlene, die Maus,
guckt zum Fenster hinaus
und schnuppert und lacht
in der Nacht.


Alibi – Agatha Christie

Hercule Poirot, seines Zeichens Privatdetektiv, will sich im kleinen Dorf King's Abbot zur Ruhe setzen. Doch ein neuer Fall zieht ihn bald wieder in seinen Bann: Erst stirbt Mrs. Ferrars an einer Vergiftung, dann wird eine weitere Person erdolcht aufgefunden. Ein Zusammenhang ist schnell gefunden. Hilfe erfährt Poirot vom Dorfarzt Sheppard, der die Rolle seines Assistenten übernimmt.

Man sieht: Ein Krimi. Die Geschichte ist aus Sicht von Doktor Sheppard verfasst, der, wie man im Verlauf erfährt, fleißig Notizen niederschreibt. Man liest somit seine Gedanken und Aktionen zum Fall, direkt aus seiner Feder. So hat man auch das deutliche Gefühl, Sheppard stehe im Mittelpunkt. Poirot wird eher zur Randfigur, die zwar die Geschehnisse vorantreibt, aber langweilt.

Bei Krimis ist es doch meistens so, dass man spätestens nach der Hälfte weiß, wer der/die Mörder/in ist. Zu mehr als einer schwachen Vorahnung habe ich es aber nicht gebracht. Ich dachte mir noch: Wenn das Buch so enden würde … das wäre genial! Aber das wird es wohl kaum. Doch ich habe mich sehr über das Ende gefreut. Es hat mir einen wohligen Schauer über den Rücken gejagt und eine Hochachtung vor der Autorin hinterlassen. Wenn das nichts heißen will!